OPER GERETTET DANK
ARCHITEKTUR-UPCYCLING!

KÖLNER OPERNDSCHUNGEL
ENTSTEHT.

Idee, Konzept & Text: Ulrich Rojek
Illustration: Volker Rossenbach

Endlich gibt es eine positive Wende im Opern-Elend.
Der erneut diskutierte Abriss der Oper ist abgewendet. 2½ Hektar bester zentraler Citylage werden zu einem weltweit einmaligen Beispiel politischer Ehrlichkeit, städtebaulicher Originalität und sozialer Weitsicht verwandelt. Skepsis wird zu staunender Bewunderung!

"Köln wird es niemals schaffen, die Oper in Betrieb zu nehmen!"

Diese nicht ganz unbegründete Behauptung hängt den Kölnern schon lange zum Halse raus. Die Erfahrungen mit U-Bahn, Archiv, Ebertplatz, Kalkberg, historischer Mitte, diversen Brücken und Museen sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Dabei ist es so leicht, den Kölnern ihren Glauben an die Kompetenz ihrer Verwaltung zurück und ihnen ein Pfund zum internationalen Wuchern an die Hand zu geben:

Architektur-Upcycling für die Oper - lassen wir den Kölner OpernDschungel entstehen!

Abreißen ist viel zu teuer und Merlin Bauers Installation "Liebe deine Stadt!" mahnt nebenan zum Erhalt der Nachkriegs-Architektur. Im Prinzip. Vor Allem aber: die Grundlage ist bereits geschaffen und der von Konrad Adenauer initiierte Grüngürtel kann endlich seine urbane Entsprechung direkt in der City finden. Politik und Verwaltung müssen lediglich mutig voran gehen und bekennen, was eh jeder weiß: "Groß können wir leider nicht!"

Konsequenterweise wir die Opernbaustelle geräumt und das Gebäude in den Rohbauzustand zurück versetzt. Das Dach über dem Zuschauerraum wird entfernt. Nur die Sprinkler-Anlage (falls wenigstens die nutzbar sein sollte) bleibt drin.

Wenn niemand die Technik, wie Lüftungsanlagen und Ähnliches, als Ebay-Schnäppchen haben will, wird alles vor die Tür gestellt und ein Schild "zu verschenken" drangehängt. Das funktioniert in Köln immer, und abends ist garantiert alles weg. Danach besser mal die Kölnerinnen und Kölner selber machen lassen.

Die lassen nämlich aus den Kunststoff-Bauteilen, Dämm-Materialien und Verpackungsresten dicke Filzmatten recyceln. Endloser Nachschub vom Rheinufer und aus den Kölner Parks ist gesichert. Diese Filzmatten werden innen und außen an den Decken und Wänden des Gebäudes befestigt. Mit einer winzigen Investition wird ein Dünger-Spender an die Sprinkleranlage angeschlossen, die anschließend in die Filzmatten geleitet wird. Danach besäen und bepflanzen alle gemeinsam den Filz mit dem was Gärten, Balkone und Baumschulen so hergeben. Wie das geht, zeigt der Pariser Patrick Blanc, dessen Vertikal-Gärten man sich überall auf der Welt ansehen kann.

Schließlich das Wasser andrehen und den Bau sich selbst überlassen. In Kürze hat sich die Natur das Areal zurückgeholt und ein Dschungel überwuchert die Oper, der dem Vergleich mit den Maya-Pyramiden oder Angkor Wat in Kambodscha standhält. Glyzinien, Efeu, Farne, Ranken, Blumen und heimische Gehölze finden ein ungestörtes Paradies. Bienen, Vögel, Fledermäuse, Schmetterlinge und Tiere aller Art siedeln sich an. Auf die fantasievollen Beiträge der Kölnerinnen und Kölner zu diesem partizipativen Grün-Projekt kann man sich garantiert verlassen.

Überschüssiges Wasser von Bewässerung und Regen lässt aus dem Orchestergraben und der Unterbühne mit der Zeit einen Teich entstehen, der als Biotop, Schwimmbad oder Tauch-Paradies genutzt wird. Enthusiasten betreuen den OpernDschungel als Scouts und Wildhüter und bieten Safaris an. Gewerbe und Handel sponsern die technische Erhaltung und dürfen dafür mit dem OpernDschungel werben.

So entsteht ein gesellschaftsübergreifendes Identifikations-Projekt, das den Kölnern ihren Glauben an die Aufrichtigkeit und Kompetenz ihrer Stadt wieder gibt und ihnen nicht nur eine grüne Lunge und einen Schadstofffilter ersten Ranges mitten in der City beschert, sondern auch Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten zu verantwortungsvoll tätigen Unterstützer-Gruppen zusammenführt. Auch bei der Resozialisierung Verurteilter hilft der OpernDschungel: Dschungelputz statt Klingelpütz!

Köln hat mit dem OpernDschungel ein wahrhaft topaktuelles Metropol-Symbol. Scharen von Touristen und Fach-Besuchern aus Architektur, Städtebau, Politik, Botanik und Soziologie pilgern nach Köln. Sie können sich davon zu überzeugen, wie eine Großstadt den Wechsel vom Nerv tötenden und unbezahlbaren Dilettantismus hin zum "Das hier können wir gemeinsam!" geschafft hat.

Download des Pressekits als ZIP-Datei hier.

Oper aussen C OpernDschungel aussen Oper Balkone C Oper Balkone C Oper Balkone C Oper Balkone C